Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: by Adlon Andreas - Ausradiert

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: by Adlon Andreas - Ausradiert

Autor:Adlon, Andreas - Ausradiert [Andreas, Adlon,]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-08-24T16:00:00+00:00


Kapitel 9

Das unscheinbar wirkende Hauptquartier des Victoria Police Departments lag in Downtown Victoria in der Caladonia Avenue. Angeblich war das VicPD das älteste Polizeidepartment westlich der Großen Seen.

Noch in der Nacht wurden Mark und Kati in diesem Gebäude befragt. Anfangs zweifelte man an ihrer Glaubwürdigkeit, da die Hilfeschreie offensichtlich erfunden worden waren. Ein Blick in den Polizeicomputer offenbarte jedoch die Aussage von Timothy Eaton. Seine detaillierte Personenbeschreibung stimmte mit der Aussage von Mark hinsichtlich seiner Tochter überein. Auch die von Kati und Mark zusammengetragenen Informationen über Gary Winslow deckten sich mit der Aussage vom Besitzer des Jeeps.

Zwar hatte Mark durch seine Flucht aus der Nervenklinik kein aktuelles Foto von Jana, aber im Rahmen eines High School Projektes wurde ein Video auf youtube veröffentlicht, auf dem Jana nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören war.

Der am nächsten Tag ins Headquarter bestellte Timothy Eaton bestätigte nach Ansicht der Bilder zweifelsfrei, dass es sich um die gleiche Jugendliche handelte, die er aufgelesen und die ihm ins Lenkrad gegriffen hatte.

»Und man sperrte Sie in der Nervenklinik in Tacoma weg, weil man Ihnen nicht glauben wollte?«, vergewisserte sich Superintendent Ahearn am nächsten Tag.

»Ja. Ich verstand das ja auch nicht. Bis ich von Kati, also Mrs. Prescout, erfahren habe, dass es sich um ein Komplott des Sheriffs, des Arztes und der Gastmutter gehandelt haben muss.«

»Was für einen Grund könnten die angeführten Leute haben, sich solch eine Lügengeschichte auszudenken?«

»Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Sie glauben gar nicht, wie oft ich mir über diese Frage den Kopf zerbrochen habe.«

Der Chefermittler erklärte den beiden, dass die Spurensicherung in der Nacht die Blockhütte gründlich untersucht hatte. Man fand Hinweise darauf, dass die Hütte penibel gereinigt worden war, aber doch bewohnt gewesen sein musste. Nelson Ahearn hielt Mark eine durchsichtige Tüte hin, in der sich eine blau-weiß gemusterte Haarspange befand.

»Gehört diese Haarspange Ihrer Tochter?«

»Mein Gott, ja, die hatte sie sich erst kurz vor ihrem Abflug in die Staaten am Flughafen gekauft.« Mark wischte sich eine Träne aus dem rechten Auge.

»Wo haben Sie die denn her?«

»Unsere Kollegen haben sie in der Hütte gefunden, sie war wohl hinter dem Nachtkästchen eingeklemmt.«

»Was werden Sie nun unternehmen?«

»Von den US-Behörden werden Sie ja weiterhin per Haftbefehl gesucht. Offiziell müssten wir Sie den US-Behörden übergeben…«, Mark und Kati sahen sich erschrocken an, »…aber das werden wir durch die neuen Erkenntnisse natürlich nicht tun.« Erleichtert atmete Mark auf.

»Ich habe das FBI in Seattle eingeschaltet. Keine Sorge, nach der derzeitigen Sachlage wird man Ihnen glauben. Zwei FBI-Agenten sind schon auf dem Weg zu uns. Bitte halten Sie sich weiter in Ihrem Motel bereit.«

Als sich Mark und Kati anschickten, das Büro zu verlassen, fragte der Superintendent:

»Ach, was ich noch fragen wollte: Hatte Ihre Tochter einen Hund, einen Collie?«

»Nein, das heißt ja, also die Gastfamilie hatte einen Collie, Jana war ganz vernarrt in den Hund. Wieso?«

»Wir haben einen Collie hinter der Blockhütte gefunden. Mit durchgeschnittener Kehle.«

***

Unruhig lief Mark im geräumigen Motel auf und ab. Das Zimmer hatte drei Fenster und wirkte durch den Sonneneinfall hell und freundlich. Sogar eine Kochnische gab es, die sie aber gar nicht benutzten, außer um sich einen Kaffee zu kochen.



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